Im Februar 1922 fand wieder ein Maskenball statt. Bei einer Versammlung wurde der Mitgliederbeitrag auf 4 Mark im Vierteljahr erhöht. Um dem mangelnden Respekt der jugendlichen Turner gegenüber dem Turnwart Abhilfe zu schaffen, wurde zeitweise überlegt einen auswärtigen Turnwart zu den Übungsstunden heranzuziehen. 1923 wurde der Turnzwang bis zum 25. Lebensjahr eingeführt. Bei der Generalversammlung am 25.02.1923 wurde der Beitrag infolge der Inflation auf 100,- Mark im Vierteljahr erhöht, bereits 6 Wochen später musste der Beitrag auf 600,- Mark erhöht werden. Und im September des gleichen Jahres stieg er sogar auf unglaubliche 2 Millionen Mark. Der TVL veranstaltete jedes Jahr ein Schauturnen und eine Weihnachtsfeier. Im August 1924 fand in Konstanz das 13. Kreisturnfest statt, an dem sich unser Verein mit vier Mitgliedern beteiligte. Und im September desselben Jahres beteiligte man sich erfolgreich am Gaujugend-Wettturnen in Kuppenheim. Mittlerweile war das volkstümliche Turnen nicht mehr wegzudenken, sodass in der Generalversammlung im März 1927 über einen Antrag an den Gemeinderat, zwecks eines eigenen Sportplatzes, abgestimmt wurde, welchem fast alle anwesenden Mitglieder zustimmten. Im Juli 1928 beteiligte sich der TVL am 14. Deutschen Turnfest in Köln mit 10 Mitgliedern, wo unter anderem Sehenswürdigkeiten besichtigt, sowie verschiedene Meisterschaften absolviert wurden.
Sonntags beteiligte man sich an den allgemeinen Freiübungen, die von immerhin 30.000 Turnern und Turnerinnen vorgeführt wurden. Die „glorreichen“ Turnfestteilnehmer wurden damals am Bahnhof in Langenbrand durch Bevölkerung und Musikkappelle abgeholt.
Am 23. März 1930 konnte der TVL erstmals eine Gauveranstaltung in Langenbrand abhalten. Bei dem Gaufrühjahrswaldlauf waren annähernd 1.000 Zuschauer gekommen, die trotz des strömenden Regens den 120 Läufern entlang der Strecke zusahen.
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Im Januar 1934 wurde ein Dietwart ernannt, der zuständig war für die Ausbildung der Pflichtturner. Am 2. Februar 1934 verstarb unser Ehrenvorstand Martin Merkel. Im April desselben Jahres wurde eine Männerriege gegründet. Im Frühjahr 1935 konnte endlich mit dem Bau des heiß ersehnten Sportplatzes begonnen werden. Trotz heftiger Proteste von geistlicher und elterlicher Seite, rief Turnwartin Resi Schimmel, im Herbst desselben Jahres eine Schülerinnen- bzw. Turnerinnenriege ins Leben. Ebenfalls 1935 wurde der TVL ins Vereinsregister in Rastatt eingetragen.
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Das Jahr 1936 war ereignisreich. So wurde z. B. die Gleichtracht eingeführt, sowie zwei Mitglieder als Kassenprüfer ernannt.
Die Eingliederung Deutscher Turnvereine in den Reichsbund für Leibesübungen traf auch das hintere Murgtal am 18. und 19.04.1936.
Das 25-jährige Jubiläum feierte der TVL vom 4. bis 6. Juli 1936. Wettkämpfe wurden ausgetragen und ein Schauturnen abgehalten, Mitglieder wurden geehrt und Glückwünsche befreundeter und ortsansässiger Vereine entgegen genommen. Ein Höhepunkt dürfte wohl am 4. Juli der Fackelumzug mit anschließender Einweihung des fertiggestellten Sportplatzes gewesen sein. Zum Jubiläum erhielt der Verein von den Gründungsmitgliedern eine Sprungmatte geschenkt. 1936 wurde der Turnverein erstmals Badischer Gaumeister in der Leichtathletik.
Am 30.05.1937 fand ein kreisoffener Wettkampf auf unserem Sportplatz statt, der alle bisherigen Teilnehmerzahlen sprengte. Etwa 400 Wettkämpfer starteten bei tropischer Hitze, welche das Erreichen neuer Bestleistungen unmöglich machte.
Eine Schützenabteilung wurde am 12.12.1937 gegründet.
Beim Deutschen Turnfest in Breslau ging Erwin Wörner im Dreikampf I unter 6.000 Teilnehmern als 20. Sieger und Resi Schimmel im Achtkampf als 44 Siegerin von 3.600 Teilnehmerinnen hervor.
